En-ROADS-Benutzerhandbuch

Methan & andere Gase🔗

Verringern oder steigern Sie die Treibhausgasemissionen durch Methan, Distickstoffmonoxid und F-Gase. Methan wird zum Beispiel von Kühen, in der Landwirtschaft, bei der Erdgasförderung und durch Abfall freigesetzt. Distickstoffmonoxid stammt von Düngemitteln. Zu den F-Gasen gehören FKW, PFC und andere, die in der Industrie und in Gebrauchsgütern (z.B. Klimaanlagen) eingesetzt werden.

Beispiele🔗

  • Weniger Fleischkonsum.
  • Modifizierte landwirtschaftliche Praktiken, wie z. B. Steigerung der Güllevergärung und Verringerung des Düngemitteleinsatzes.
  • Verminderte Freisetzung von Methan aus der Öl- und Gasindustrie.
  • Verstärkte Abscheidung von Gasen aus Deponien.
  • Forschung und Entwicklung an Alternativen für F-Gase in industriellen Verfahren.

Kernbotschaften🔗

  • Die Reduzierung von Methan, Lachgas und F-Gasen ist ein sehr wirksames Mittel, obwohl mehr Forschung und Unterstützung notwendig ist, um viele der Ansätze zur Reduzierung dieser Emissionen im größeren Maßstab einsetzen zu können.

Maßgebliche Prozesse🔗

Methan-, N2O- und F-Gas-Emissionen machen 30 % der aktuellen Treibhausgasemissionen aus und sind ein wichtiger Schlüssel bei der Reduzierung der Emissionen im Kampf gegen den Klimawandel.

Potenzielle Co-Benefits einer Reduzierung der Emissionen von Methan und anderen Gasen🔗

  • Es hat sich gezeigt, dass pflanzliche Nahrung gesünder ist und weniger Auswirkungen auf die Ökosysteme hat.
  • Eine nachhaltige und pflanzenbasierte Landwirtschaft produziert mehr Nahrungsmittel mit weniger Ressourcen, was die Ernährungssicherheit erhöht.
  • Die Reduzierung von Methanleckagen aus Erdgasnetzen kann Kosten sparen.
  • Durch eine Verringerung des Abflusses stark stickstoffhaltiger Düngemittel lassen sich Wasserverschmutzung und Eutrophierung reduzieren und die Gesundheit der Meere verbessern.

Gerechtigkeitsaspekte🔗

  • Viele kulturelle Werte sind mit bestimmten Nahrungsmitteln verknüpft, die Umstellung auf eine pflanzlichere Ernährung ist daher womöglich nur mit größeren gesellschaftlichen Veränderungen möglich.
  • Unbedacht umgesetzte Maßnahmen können die Ernährungssicherheit für bestimmte Personen und Gemeinschaften gefährden. Reisfelder zum Beispiel setzen viel Methan frei, Reis ist jedoch in vielen Ländern ein wichtiges Grundnahrungsmittel.
  • In Gemeinden, die aktuell auf industrielle, großflächige Anbaumethoden als Haupteinnahmequelle angewiesen sind, könnten lokale Unternehmen und Arbeitsplätze bedroht sein.

Schieberegler-Einstellungen🔗

Die veränderliche Variable ist die prozentuale Verringerung oder Erhöhung im Rahmen der maximalen Gesamtmaßnahme. Das Modell begrenzt, wie weit diese Emissionen reduziert werden können – eine maximale Reduzierung von 100 % bedeutet also nicht, dass die Emissionen vollständig, zu 100 %, zurückgefahren werden, da einige Emissionen als unvermeidbar gelten, insbesondere Emissionen aus Landwirtschaft, Deponien und Abwasser.

stark reduziert mäßig reduziert Status quo erhöht
Prozentuale Reduzierung oder Steigerung der maximalen Maßnahme -100 % bis -50 % -50 % bis -2 % -2 % bis 0 % 0 % bis +10 %

Modellstruktur🔗

Jedes Treibhausgas wird in En-ROADS separat modelliert. So lassen sich die Auswirkungen eines jeden Gases auf die globale Temperatur abbilden, ohne auf das Erderwärmungspotenzial (Global Warming Potential, GWP) und CO2 Äquivalenzumrechnungen zurückgreifen zu müssen. Andere Treibhausgase als CO2, die in Diagrammen mit den Einheiten CO2e dargestellt werden, verwenden GWP100, um einen Vergleich aller Treibhausgase zu ermöglichen. So können auch Treibhausgase wie Methan, die zwar kurzlebig, aber extrem klimawirksam sind, in ihren Auswirkungen berücksichtigt werden.

Fallstudien🔗

Carrboro, NC, USA: Durch die Teilnahme an einem Gemeinschaftsgartenprogramm in Carrboro, US-Bundesstaat North Carolina, ließ sich die Fettleibigkeit der teilnehmenden Kindern reduzieren, das Programm bewirkte auch, dass Familien mit Kindern im Programm täglich ein Drittel mehr Obst und Gemüse aßen.1

Falls Sie weitergehende Fragen haben oder Unterstützung benötigen, besuchen Sie bitte support.climateinteractive.org.

Fußnoten

[1]: Castro, D. C., Samuels, M., & Harman, A. E. (2013). Growing Healthy Kids. American Journal of Preventive Medicine, 44(3).

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